Die Polizeiinspektion Mühldorf a. Inn informiert
Immer wieder versuchen Betrüger mit Telefonanrufen Bargeld oder Wertgegenstände an sich zu bringen. Mit dieser Information möchten wir Sie auf dieses Thema aufmerksam machen.
Was kann ich denn eigentlich dagegen machen?
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch wenn die Täter dies versuchen. Nehmen Sie sich Zeit und gehen Sie kurz in sich.
Stellen Sie sich die Frage: „Kann diese Geschichte stimmen?“, die mir gerade am Telefon erzählt wurde?
Hängen Sie sich gemeinsam mit Ihren Kindern oder Enkeln oder einer Freundin / einem Freund einen großen Zettel mit deren „Noterreichbarkeiten“ über das Telefon, sodass Sie diese bei einem seltsamen Anruf sofort kontaktieren können. Bei Unsicherheiten hilft es immer, auch mir, mit vertrauten Menschen zu reden.
Sie können sich in einer solchen Situation auch JEDERZEIT über den Notruf 110 an die Polizei wenden. Ich weiß, hier besteht oft eine Hemmschwelle: „Kann ich die Polizei wegen sowas anrufen …“ – Ja, das können Sie, dafür sind wir da!!! Niemand wird Ihnen deshalb böse sein. Wir wollen helfen, dass Sie nicht Opfer einer Straftat werden.
Sie können auch einfach auflegen, wenn Ihnen das Gespräch unangenehm ist. Niemand ist verpflichtet, mit einer anderen Person am Telefon zu sprechen. Auch Sie nicht! Ein gesundes Misstrauen ist niemals mit Unhöflichkeit gleichzusetzen!
Achtung vor dem Trick mit der 110
Um sich Vertrauen bei den Opfern zu erschleichen, nutzen die Täter alle technischen Möglichkeiten des sogenannten „Call ID-Spoofings“. Den Begriff müssen Sie sich nicht merken, einfach erklärt: Dabei wird die Rufnummer des Anrufers so verändert, dass bei den Opfern beispielsweise die Rufnummer der Polizei am Telefon angezeigt wird.
Die Täter haben erkannt, dass viele Opfer mittlerweile ein ausgeprägtes Misstrauen haben und die Anrufe vorzeitig beenden. Deshalb bieten sie an, man müsse nicht auflegen, sondern könne sich einfach durch erneutes Wählen der 110 direkt zur Einsatzzentrale verbinden lassen. Das ist natürlich falsch! Sie landen wieder bei den Betrügern. Deshalb: Auflegen, Hände weg vom Telefon, dann Abheben und die 110 wählen. Auch dies können Sie sich auf Ihren „Notfallzettel“ über dem Telefon schreiben.
Und was können wir sonst noch tun?
Das Motto Lautet „Hilfe zur Selbsthilfe“, deshalb die Bitte an unsere Seniorinnen und Senioren:
Reden Sie mit Ihren Kindern, Enkeln, Nachbarn, Freunden etc. über das Thema und hängen Sie sich den oben genannten „Notfallzettel“ über das Telefon.
Und unsere Bitte an die Kinder und Enkelkinder unserer Senioren:
Reden Sie mit Ihren Eltern und Großeltern über das Thema. Helfen und unterstützen Sie Ihre Lieben.
Sollten Sie dennoch Opfer eines Betruges geworden sein, zeigen Sie dies umgehend an. Es wäre vollkommen falsch, sich für sein eigenes Handeln zu schämen und deshalb den Weg zur Polizei nicht zu suchen. Es gibt nämlich nichts, für was Sie sich schämen müssen!
Scheuen Sie sich nicht, die 110 zu wählen. Unser sozialer Zusammenhalt ist die stärkste Waffe gegen alle Untiefen des Lebens!