Neue Erkenntnisse zum Obstbaumschnitt gewonnen

Trotz des kalten, windigen Wetters fand sich eine große Gruppe von Interessierten ein zum Kurs „Richtiger Obstbaumschnitt in der Praxis“. Zu Beginn erläuterte Gärtnermeister Ludwig Weichselgartner das richtige Zuschneiden von Obstbäumen in der Theorie. Hier räumte er u. a. mit alten Weisheiten auf und legte den Teilnehmern die neueren Erkenntnisse dar. Früher wurden Bäume nur im Winter geschnitten, weil man dachte, zu dieser Zeit hätten sich “die Säfte” zurückgezogen und der Obstbaum würde am wenigsten leiden. Inzwischen ist bekannt, dass die Schnittwunden viel besser heilen, wenn die Bäume im Wachstum sich regenerieren können. Ebenso ist es mit den Ansetzen der Gartenschere. Anstatt eine möglichst schräge Schnittstelle anzustreben, damit das Wasser abläuft, sollte die Schnittstelle möglichst klein sein. Damit besteht weniger Gefahr, dass Keime eindringen. Obstbäume sollten außerdem nicht zu radikal geschnitten werden. Jeder Schnitt ruft ein noch stärkeres Wachstum hervor und im nächsten Jahr fällt der Austrieb ebenfalls stärker aus. Besser ist es, zunächst nur wenig zurückzuschneiden, aber dafür mehrmals im Jahr noch etwas zurückzunehmen, auch im Sommer. Anschließend begab sich die Gruppe in den Obstgarten, wo Ludwig Weichselgartner an alten und jungen Obstbäumen, an Hochstämmen und kleinwüchsigen Bäumen, die richtigen Schnittmaßnahmen in der Praxis zeigte. Danach konnten die Kursteilnehmerinnen und –teilnehmer selbst zur Gartenschere greifen und unter fachkundiger Anleitung die Schnittmaßnahmen durchführen. Zum Abschluss luden der Obst- und Gartenbauverein Oberbergkirchen und Familie Göller zu Kaffee und Kuchen ein, wobei der Referent noch viele Fragen beantworten konnte.

Gleich in der Praxis konnten die neuen Kenntnisse umgesetzt werden.

(Bericht und Foto: Sabine Gillhuber)