Ehrenamtlicher Tobias Vorburg berichtet von
seinem Einsatz auf der Sea Eye

Regelmäßig sind in der Presse Berichte zu lesen, dass
Flüchtlinge auf der gefährlichen Mittelmeerroute auf
offener See kentern und viele von ihnen ertrinken. Der
Verein Sea-Eye e.V. hat sich der Seenotrettung eben
jener Menschen verschrieben. Tobias Vorburg aus
Markt Schwaben war im Sommer dieses Jahres zwölf
Tage lang auf dem gleichnamigen Schiff Sea-Eye vor
der libyschen Küste unterwegs, um Leben zu retten. Im
Gasthof Gantenham berichtete er von seinen
Erlebnissen und zeigte eindrucksvolle Bilder.
Zunächst stellte Vorburg einige Zahlen und Fakten
zum Thema vor. Ferner zeigte er Bilder des Schiffs Sea
Eye, einem 60 Jahre alten Fischkutter, auf dem er mit
acht anderen Ehrenamtlichen im Einsatz war. Ein
Video zeigte den Anwesenden den Ablauf einer realen
Rettungsaktion. Bei einer kritischen und
nervenaufreibenden Rettungsaktion war Tobias
Vorburg selbst hautnah dabei. Bei einem mit 150
Menschen besetzten Schlauchboot war einer der
Schläuche geplatzt. Die Flüchtlinge waren in Panik und
eine Rettungsinsel der Sea Eye kam zum Einsatz.
Zeitgleich musste ein zweites Boot versorgt werden. So
war die neunköpfige Besatzung über einige Stunden
für 300 Menschen zuständig, bis die Marineschiffe
eintrafen. Der Einsatz dauerte insgesamt 10 Stunden
und dann war die Arbeit noch nicht vorbei. Zu Tobias
Vorburg’s Aufgaben zählte es auch, die
zurückgegebenen Schwimmwesten zu reinigen und zu
zählen.
Vorburg betonte, dass die Flüchtlingsboote gar nicht
darauf ausgelegt seien, die italienische Küste zu
erreichen. Weder reicht der Sprit, noch sind die Boote
seetauglich genug. Die Menschen sind daher auf die
Rettung angewiesen. Mehr interessante Informationen
zum Verein Sea Eye gibt es unter www.sea-eye.org.

Eindrücke aus erster Hand konnte Tobias Vorburg den Zuhörern vermitteln.

(Bericht und Foto: Sabine Aigner)