ÖDP: Für Landwirtschaft gegen industrielle Massentierhaltung
Zum Info-Abend der ÖDP unter dem Titel „Klaus graust´s vor Massentierfleisch und multiresistenten Keimen“, fanden sich gut 40 Interessierte im Landgasthaus Eder bei Lohkirchen ein. ÖDP-Kreisvorsitzende Lisa Sieber sowie Kreis- und Gemeinderat Reinhard Retzer begrüßten dazu Angelika Demmerschmidt, die Referentin des EU-Abgeordneten Prof. Dr. Klaus Buchner, ÖDP (Ökologisch- Demokratische Partei).
Um alle Missverständnisse vorab auszuräumen stellte Demmerschmidt fest: „Diese Kampagne richtet sich nicht gegen die Landwirtschaft, sondern gegen die industrielle Fleischproduktion, bei der vorbeugend massenweise Antibiotika an gesunde Tiere verabreicht wird.“ Ohne Antibiotika sei Massentierhaltung gar nicht möglich, bei denen z. B. ein Huhn gerade so viel Platz wie ein DIN A 4 Blatt hat.
In Aufzuchtanstalten werden Hähnchen in weniger als 40 Tagen zur Schlachtreife gebracht werden. An zehn Tagen davon werden sie mit Antibiotika vollgepumpt. Die exzessive Anwendung von Antibiotika in diesen Massenställen hat mittlerweile zu einer immer weiter rasch ansteigenden Anzahl von multiresistenten Killerbakterien geführt, gegen die keine Antibiotika mehr wirken.
„Die Ausbreitung multiresistenter Keime wirft uns ins medizinische Mittelalter zurück,“ so Demmerschmidt. „Eine Untersuchung der Berliner Charité-Klinik sagt voraus, dass im Jahr 2050 weltweit mehr Menschen an Antibiotikaresistenten Keimen sterben werden, als an Krebs, wenn nicht schnellstens Maßnahmen ergriffen werden.“ Hier sei die Politik gefordert, alle Fakten lägen auf dem Tisch, passieren würde viel zu wenig und auch nicht konsequent genug. Der massive Einsatz von Antibiotika führe dazu, dass Massentierhaltung eine wesentliche Brutstätte für multiresistente Keime ist. Antibiotika würden zunehmend wirkungslos, so dass Menschen an kleinsten Infektionen oder Verletzungen sterben können.
(Bericht und Foto: Reinhard Retzer)