Stopp dem Sturz im Alter

Großes Interesse fand ein Vortrag von Dr. Stefan Trabhardt im Zangberger Gemeindesaal. Der Seniorenkreis der Pfarrei und die Gemeinde hatten den Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie der Kliniken Mühldorf eingeladen, um über Sturzprävention im Alter zu sprechen. Verlust von Anpassungsfähigkeit, Abnahme der Beweglichkeit und Verringerung der Erholungsfähigkeiten erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Stürzen und erschweren die Folgen. Besonders Frauen sind häufig von Knochenbrüchen betroffen, wobei der Oberschenkelhalsbruch eine besonders hohe Mortalitätsrate innerhalb eines Jahres aufweist. Ursächlich für Stürze sind oftmals lokomotorische Störungen, wie eingeschränktes Sehen, Gleichgewichtsstörungen, verminderte Reaktionsfähigkeit und Kraftminderung. Auch falsch eingestellte Medikamente können sich auf das Sturzrisiko auswirken.
Seinen lebhaften Vortrag bereicherte er mit vielen Praxisbeispielen. So kann mit dem „Timed stand up and go“-Test eine sich anbahnende Gangstörung einfach erkannt werden. Stolperfallen wie freiliegende Kabel und lose Teppiche sollen vermieden werden und auch schweres Heben kann untrainiert zu Brüchen führen. Prophylaktisch ist es auch wichtig, dem Körper die nötige Bewegung zu geben, damit die Gelenksknorpel mit Nährstoffen versorgt werden und das Herz-Kreislauf-System in Schwung bleibt. Bewegungsmangel kann zu einem Teufelskreis mit Gewichtszunahme, Verlust an Selbstachtung und abnehmender Leistungsfähigkeit führen. Neben der Bewegung brauche der Körper aber auch Ruhepausen und Erholungsphasen. Ein täglicher Spaziergang von nur einer Stunde fördere die Muskelbildung und durch ausreichend Sonneneinstrahlung wird im Körper schon Vitamin D produziert, das wichtig für den Knochenaufbau ist.
Zum Schluss stellte Dr. Trabhardt noch die verschiedenen Phasen der Heilbehandlung in den Kliniken Mühldorf nach einem Sturz dar, die für ältere Personen nicht nur die übliche Chirurgie umfasst, sondern in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Haag auch eine geriatrische Komponente enthält.

Monika Reiter vom Seniorenkreis bedankte sich beim Referenten für die umfassende Aufklärung über ein Thema, das aufgrund der prognostizierten Alterspyramide für immer mehr Menschen relevant wird, mit einem kleinen Geschenkkorb.

(Bericht und Foto: Hermann Huber)