Bürgermeisterin trägt zum Artenvielfalts-Paradies bei

Überall wird vom Bienensterben gesprochen. Viele Hilfen sind inzwischen angelaufen. Geschaffen werden in den Gärten kleine und auch größere Blühflächen, die für vielerlei Tierarten ein Nahrungsangebot bereitstellt. Zangbergs Bürgermeisterin Irmgard Wagner ist seit mehreren Wochen unterwegs und hilft bei Georg Hans in Obertaufkirchen, den Samen der Acker-Witwenblume zu ernten. Georg Hans führt seit 15 Jahren einen zertifizierten Betrieb. „Es braucht die große Vielfalt in der Natur“, erklärt er. In Deutschland gebe es mehr als 500 verschiedene Arten von Wildbienen. „Die muss man alle bedienen“, sagt er. Sein Ursprungssaatgut gewinnt Georg Hans ausschließlich auf alteingesessenen, so genannten autochthonen Flächen. „Auf diesen Wiesen wurde die vergangenen 50 Jahren nichts ausgesät.“ Die Blumen gibt es hier noch in ihrer Ursprungsform, keine Verzüchtungen. Neben vielen anderen Arten hat Hans insgesamt 1.000 m² Ackerwitwenblumen angesät, deren Samenstände durch Netze vor den Vögeln geschützt werden müssen. Das Ernten der Samen ist schweißtreibende Handarbeit. Das Saatgut muss anschließend getrocknet und aufbereitet werden. Aus den Samen zieht er neue Pflanzen, von denen er wiederum die Samen gewinnt, anschließend reinigt und später im richtigen Verhältnis zu vielfältigen Mischungen zusammenstellt. Zum Teil stehen die Kulturen mehrere Jahre, aber nach fünf Generationen muss er wieder neues Saatgut auf der Ursprungsfläche gewinnen. Bei ihm gibt es nur regionales Saatgut, 90 Prozent davon sind etwa in der Gemeinde Obertaufkirchen zu finden. Die Menge an Saatgut wird durch Trockenheit, Wind oder Unwetter negativ beeinflusst. Heuer wird Georg Hans z.B. bei den Acker-Witwenblume, mit einem Ertrag von etwa 30 kg, rechnen. Für diese Erntearbeit sind mehr als 100 Stunden Pflückarbeit nötig. Außerdem viele helfende Hände, die wie Irmgard Wagner, gerne zupacken.

Im Säckchen ist der Ernteertrag von einer Stunde.

(Bericht und Foto: Rita Stettner)