Altes und neues Wissen über Nützliches in der Natur
Ein äußerst interessiertes Publikum fand die Kräuterpädagogin Heidi Fürlauf bei ihrem Vortrag im Gemeindesaal vor. Zum Thema „Dunkle, versüßte Zeit“ referierte sie über heimische Pflanzen und deren Verwendung, speziell im Winter, aber auch verteilt übers Jahr.
Die Eberesche war ihr erstes Beispiel für eine verkannte Heilpflanze. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung seien die Beeren des auch als gewöhnliche Eberesche bekannten Rosengewächses nicht giftig und getrocknet können sie dem Menschen im Winter Vitamin C und Zink liefern. Von Äpfeln kann man die getrockneten Schalen auch als Tee verwenden und ebenso lassen sich daraus Süßigkeiten herstellen, die in Geschmack und Konsistenz an Gummibären erinnern. Auch getrocknete Scheiben stellen als Apfelchips eine gesunde Alternative zu sonstigen Knabbereien dar. Brennnesseln kann man nicht nur als Tee zubereiten, sondern sie liefern auch leicht verdauliches Eiweiß beispielsweise als Beigabe zu Spinat. Vielfältige Verarbeitungsmöglichkeiten bietet auch die Quitte. Neben Gelee und Quittenschalenöl oder -Tee kann sie auch als Duft und Anti-Mottenmittel im Kleiderschrank dienen. So gut wie vergessen sei auch die Herstellung von Kaffee-Ersatz aus Eicheln oder auch der Einsatz von Eichenblättern als Hauttinktur. Rosen kann man unter anderem zu Badepralinen machen. Breiten Raum widmete sie dem Einsatz von Zitronenmelisse in der Volksheilkunde. Diese wirkt hilfreich bei Schlafstörungen und Magen-Darm-Problemen. Man kann aus Zitronenmelisse und Engelwurz einen Melissengeist aus ihr machen und zusammen mit Fenchel dient sie sie als natürlicher Gesichtsreiniger. Stinkenden Storchschnabel, Zitronenmelisse und Gänseblümchen können gegen das Lippenherpes-Virus helfen.
Der Vorsitzende des Gartenbauvereins, Peter Asenbeck, bedankte sich bei der Kräuterpädagogin herzlich für den informativen Vortrag.
(Bericht und Foto: Hermann Huber)