Nicht nur abstimmen, auch aktiv werden!

Warum jeder Listenkandidat wichtig ist und wie viel Zeitaufwand das Ehrenamt „Gemeinderat“ wirklich bedeutet

Willi Kreck und Josef Fuchs als Vertreter des Bündnis 90/Die Grünen im Oberbergkirchner Gemeinderat berichteten beim offenen Kommunalwahltreffen im Gasthaus in Gantenham von ihren Erfahrungen und warben zugleich dafür, sich als Listenkandidat aufstellen zu lassen. Kreck erläuterte zunächst das Prinzip der Kommunalwahl und warum es als Partei so wichtig sei, eine volle Liste zu haben. Die Verteilung der Sitze unter den Parteien wird über die Gesamtzahl der Stimmen ermittelt – daher ist es wichtig, dass die Liste mit 24 Kandidaten voll ist, da jeder Einzelne Stimmen sammelt. Das verhilft den Spitzenkandidaten zum Einzug in den Gemeinderat und dem Gremium zu einer ausgewogenen Parteistruktur.
Keine Zeit ist kein Argument
Auf der Suche nach Listenkandidaten höre er immer wieder ähnliche Gegenargumente, so Kreck: „Keine Zeit.“ Der tatsächliche Zeitaufwand beträgt laut Josef Fuchs jedoch nur zwei bei vier Stunden pro Monat, bei bis zu 11 Sitzungen jährlich. Als Gemeinderat würde man zwar anders die Zeitung lesen und mit offeneren Ohren und Augen durch die Gemeinde gehen – doch dies stelle keinen Mehraufwand dar. Kreisrat Peter Uldahl lieferte dazu die rechtlichen Fakten: Der Arbeitsgeber muss den Gemeinderat, der zum Beispiel im Schichtdienst arbeitet, für die meist abendlichen Sitzungen freistellen. Zuhörerin Bärbel Haberstock stellte eine wichtige Frage, die wohl auch viele potentielle Listenkandidaten abschreckt: „Woher habt ihr die ganzen Fachkenntnisse?“ In Oberbergkirchen seien die Vorlagen zur Sitzung, die die Gemeinderäte vorab erhalten, bereits sehr ausführlich. So könne man bereits gut recherchieren und sich vorbereiten, so Kreck.
Anträge im Gemeinderat: Kommunalpolitik aktiv mitgestalten
Willi Kreck und Josef Fuchs stellen regelmäßig Anträge im Gemeinderat in Oberbergkirchen – nicht nur abstimmen, auch aktiv sein, lautet die Devise. Bürgermeister Michael Hausperger habe dafür auch stets ein offenes Ohr, worüber die beiden sehr dankbar sind, denn das ist gerade als Vertreter der Grünen oder bei ungleichen Machtverhältnissen zwischen den Parteien keine Selbstverständlichkeit. In Oberbergkirchen würden grundsätzlich sehr sachorientierte Entscheidungen getroffen und „da sind sich manchmal auch die Parteimitglieder untereinander nicht einig.Abschließend appellierten die Gemeinderäte an jeden Einzelnen: „Wenn du gut findest, was die Gemeinderäte – welcher Partei auch immer – machen, dann kandidiere auf den hinteren Plätzen der Liste und hilf dabei, Stimmen zu sammeln.“ (Bericht: Sabine Gillhuber)