Veredeln eines Obstbaumes

Im zeitigen Frühjahr ist die richtige Zeit zum Veredeln von Obstgehölzen. Wer Interesse daran hatte, einen Obstbaum nach der Kopulationsmethode selber zu veredeln und damit auch alte Obstsorten zu erhalten, dem bot der Gartenbauverein Schönberg einen Kurs in Theorie und Praxis für diese Methode der Veredelung an. Dazu hatte die Vorstandschaft einen Fachmann auf diesem Gebiet, den Pomologen Roland Girnghuber aus Reisbach, nach Schönberg eingeladen. Im Theorie-Teil erfuhren die 12 Teilnehmer viel über robuste Obstsorten, die richtigen Unterlagen für die Edelreiser, die Wuchshöhe eines Baumes, den richtigen Schnitt und die Lagerung der Edelreiser, verschiedene Veredelungsverfahren, das richtige Werkzeug und die Hilfsmittel zur Veredelung und vieles mehr. Nach der Theorie ging es an den praktischen Teil des Kurses. Veredelt wurde im Kopulationsverfahren mit Gegenzunge. Unter der fachkundigen Anleitung des Fachmannes übten die Teilnehmer den Kambiumschnitt erst an Weidenzweigen. Wichtig ist ein exakter Schnitt an der Unterlage und dem Edelreis, denn das Kambuim, das Innere eines Zweiges, muss für einen neuen Obstbaum gut aufeinanderliegen um anwachsen zu können. Mit Unterstützung von Roland Girghuber war es jedem Kursteilnehmer gelungen, den eigenen Obstbaum nach Wunsch zu veredeln, um ihn anschließend mit nach Hause zu nehmen, wo er einen hoffentlich sonnigen Platz zum An- und Weiterwachsen erhält.

Von li.: Roland Girnghuber und Gartlervorstand August Brams bei der Arbeit.

(Bericht und Foto: Anneliese Angermeier)