Essbare Landschaften gestalten

Ralf und Johanna Bermond wollen in Aubenham einen Permakultur-Gemeinschaftsgarten anlegen und suchen Gleichgesinnte, die ihre Philosophie teilen und Lust auf gemeinsames Gärtnern haben. Der Oberbergkirchner Gemeinderat verschaffte sich bei einem Ortsbesuch einen ersten Eindruck. So soll Ende März, Anfang April am Haus der Kinder St. Martin ein Permakultur-Hochbeet entstehen, damit auch die Jüngsten bereits Erfahrungen damit sammeln können.
Schon lange liebäugelten die Bermonds mit dem Gedanken, eine Permakultur anzulegen und daraus ein Gemeinschaftsprojekt zu machen.
Die Technik der Permakultur steht im Zentrum des Ganzen. Sie ist eine ganzjährige Kreislauf-Wirtschaft im Einklang mit der Natur – daher der Begriff „essbare Landschaften“ – und erleichtert sogar das Gärtnern. Durch den speziellen Aufbau der Hügelbeete, die mehrere Jahre lang halten, ist kein Düngen, Unkraut zupfen oder Gießen notwendig. Alte und regionale Gemüsesorten, passend zur Jahreszeit, spielen eine wichtige Rolle, ebenso wie die Gemeinschaft, die sich rund um den Permakultur-Garten ergeben soll.
Denn bei der Permakultur geht es noch um viel mehr als den nachhaltigen Anbau von Gemüse – auch die Themen saisonales Kochen, Gesundheit und Spiritualität, Wertschätzung für die Natur, Verantwortung für den eigenen ökologischen Fußabdruck und der gesellschaftliche Wandel gehören dazu. Sich darüber auszutauschen und gemeinsam im Kleinen eine nachhaltigere Welt und Zukunft zu gestalten, soll ebenfalls Teil des Gemeinschaftsgedankens sein.
Ralf Bermond bezeichnet den Geist des Projekts als eine „freiwillige Gemeinsamkeit“. Es handelt sich nicht um einen Verein. Die Teilnehmenden tragen jedoch Verantwortung dafür, dass anstehende Arbeiten erledigt werden und es dürfen auch alle ihr Engagement einbringen. Die Bermonds wollen dabei unterstützen, aber keineswegs führen. Neben den Gemeinschaftsbeeten soll es auch Beete geben, die jedem einzelnen Teilnehmer – in der Regel einer Familie – zur eigenen Gestaltung zur Verfügung stehen. Für die Kinder planen die Bermonds außerdem auch weitere Aktionsmöglichkeiten wie z. B. eine Tischtennisplatte, damit neben dem Gärtnern zusätzlich für Spiel und Spaß gesorgt ist.
Auch die Dauer die Teilnahme ist nicht festgelegt. „Manche Leute machen ein Jahr mit und wenden die Permakultur dann im eigenen Garten an“, so Ralf Bermond. Das Wissen und die Philosophie hinter dieser Technik zu verbreiten, liegt den beiden sehr am Herzen. „Das ist unser kleiner Beitrag zu einer nachhaltigen Welt.“ Interessierte können sich unter der Telefonnummer 08637/608967 oder per E-Mail unter ralfbermond@yahoo.de bei Ralf und Johanna Bermond melden. Im März sollen alle Interessenten weitere Informationen erhalten, damit es ab April richtig losgehen kann.

Interessiert verfolgten die Gemeinderäte und der Bürgermeister die Ausführungen von Ralf Bermond (3.v.re.).

(Bericht und Foto: Sabine Gillhuber)